Textprobe:
"Eine Frau wacht auf und schaut aus dem Fenster, denke ich und denke außerdem: Diese Frau bin ich. Zeit, meinem Schädel-Gefängnis zu entkommen. Zu lange schon lebe ich hinter diesen beiden Guck-Löchern, in denen die Augäpfel kleben, um ihren minimalen Bruchteil an Welt zu erschauen. Alle leben wir in unseren Köpfen, stecken darin fest und versuchen nur selten, aus diesem beengten Nest heraus mehr als die zerhackstückten Ausschnitte zu erhaschen, die sich um den Kopf scharen, immer nur um den Kopf herum. Ein kurzes Blinzeln, ansonsten hübsch gebogen zwischen den Schädelknochen. Dort mag es zwar unbequem sein, aber sicher, und die anderen sind immer die anderen und bleiben die anderen."
(S. 7)
© 2018 Septime Verlag, Wien.