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Von Bestsellern und riesengroßen Brüsten – Wolfgang Böck liest Joe Berger
 Wolfgang Böck, Foto: Manfred Paucker  Joe Berger, Foto: Ritter Verlag
Do, 17.01.2013, 19.00 Uhr
Lesung
Auf unnachahmliche Weise machte sich der früh verstorbene Wiener Autor Joe Berger (1939–1991) über Stoffe und Motive des Genres Märchen her: Der Wolf bekleidet das Amt eines Politikers und geht zur Großmutter, um „das Problem mit den Renten“ zu lösen, die wohlstandsverwahrlosten Kinder Hänsel und Gretel werden in einer Gesundheitsfarm für das Berufsleben tüchtig gemacht und die hilfsbereite „gute Fee“ ist Stripperin. Bei aller Zeitbezogenheit der von Berger intendierten Anspielungen auf soziale und politische Widersprüche der 70er und 80er Jahre in Österreich (und darüber hinaus), ist die Gesellschaftssatire seiner Märchen auch heute noch gültig, insofern sie autoritäre Herrschaftsstukturen und die Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche aufs Korn nimmt. Der von Julia Danielczyk und Thomas Antonic im Ritter Verlag herausgegebene Band Von Bestsellern und riesengroßen Brüsten enthält zum einen bisher unpublizierte Texte aus dem Nachlass, zum anderen macht er die längst vergriffenen Märchen für Konsumkinder und Märchen für die Satten und Irren wieder zugänglich – allesamt Meisterstücke der literarischen Travestie. Begrüßung: Paul Pechmann (Lektor, Ritter Verlag) Einleitung: Julia Danielczyk (Wienbibliothek) und Thomas Antonic (Institut für Germanistik der Universität Wien) Lesung: Wolfgang Böck
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