
Hanno Millesi, Ausschnitt aus Look (2009)

Hanno Millesi, Foto: Kerstin Cmelka
Verlängert bis 4. Juli 2013
Bildnerische Arbeiten gehören seit Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit zum Œuvre des Autors Hanno Millesi. Unter dem Titel Neo-Geo präsentiert das Literaturhaus Wien die bislang umfangreichste Schau Werke aus den letzten Jahren.
Hanno Millesi bedient sich fremder Erzählungen/Erzählungen der Fremde. Diese löst/schneidet er aus ihrem visuellen und narrativen Kontext und reinszeniert sie zu neuen Erzählungen voller Witz, die für den Betrachter überraschende Leseangebote bereithalten.
Hanno Millesi nähert sich diesem Gestaltungskonzept von der Sprache her. Auf dem zweidimensionalen Bildträger taucht der Schriftsteller in eine visuelle Imaginationswelt ein und antwortet dieser mithilfe einfacher Sätze aus unabhängigem Zusammenhang, deren inhaltliche Bezüge er sich, indem er eine Fremdsprache verwendet, einigermaßen vom Leibe hält.
Die zumeist nur leicht manipulierten Sätze ermöglichen das Arbeiten innerhalb eines Spektrums von sarkastischen Kommentaren, naiver Weisheit und völlig ernst gemeinter Poesie. Aufgrund der englischen Sprache haftet jedem dieser Formulierungsversuche der Aspekt einer Projektion an, eines Ausborgens, um selber etwas anderes zu sagen, wie auch den Abbildungen und Abbildungsfragmenten anzusehen ist, dass sie für einen ganz anderen Zusammenhang erstellt worden sind.
Hanno Millesi, geb. 1966, studierte an der Universität Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien. Lebt in Wien. Zuletzt erschienen Granturismo (Roman, 2012) und der Prosazyklus Das innere und das äußere Sonnensystem (2010), beide im Luftschacht Verlag.
www.ignorama.at
Zur Ausstellung hat Xaver Bayer einen Begleittext verfasst.
Die Begleitveranstaltung am 14. Mai 2013 um 19.00 Uhr präsentiert unter dem Titel Granturismo Beiträge zum Thema Reisen.
Dauer der Ausstellung: 04.04.2013 bis 04.07.2013
Öffnungszeiten: Mo-Do 9.00-17.00 Uhr