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"Archiv zum Anschauen" – Fundstücke aus unseren Sammlungen Vitrine: Aus der österreichischen Verlagsgeschichte - Die Edition Literaturproduzenten Nach den Projekten "Das besondere Buch" und "Buch im Gebrauch" ist in den Lesesälen der Bibliothek eine neue Dauerausstellung zu sehen. In den mehr als 20 Vitrinen werden wechselweise Besonderheiten, Raritäten und Gustostückerl aus den verschiedenen Schwerpunktbereichen unserer Archive und Sammlungen präsentiert. Gestaltet wurde die Schau von Gerhard Spring. - Aus der Welt der ANTHOLOGIEN – zwei Klassiker zur Literatur der Nachkriegsjahre - Ein kleiner Exkurs zum Thema BUCHFORMATE – das größte Buch unserer Bibliothek - Die Praxis der ERRATA-ZETTEL – in einem Medium der Avantgarde - EX LIBRIS – Originale aus Nachlassbeständen sowie Fundstücke in Büchern - Aus unserer FOTOSAMMLUNG – Hubert Fabian Kulterer liest seine Eröffnungen - Zu unserem Sammlungsschwerpunkt GENDERFRAGEN - Zur HAUSGESCHICHTE – Viktor Suchy (1912–1997) - ILLUSTRIERTE BÜCHER – ein Beispiel aus dem Jahr 1902 - Aus unseren NACHLÄSSEN – das Archiv des Stiasny Verlags - Aus den Beständen und Publikationen der ÖSTERREICHISCHEN EXILBIBLIOTHEK - Aus unserer Sammlung ORIGINALUMSCHLÄGE – das älteste Exemplar von Richard Teschner (1909) - Für die PERIODIKASAMMLUNG – die Neuen Wege mit dem neuen Titel im Mai 1948 - Aus unserer PRESSEDOKUMENTATION – zum Beispiel Erich Fried und Marianne Fritz - 10 von 50 THEATERPROGRAMMEN – zu Arthur Schnitzlers "Reigen" - Unsere TONSAMMLUNG – im Wechsel der technischen Speichermedien - VERLAGSPROSPEKTE und -DOKUMENTE – der Rikola Verlag und die Edition Literaturproduzenten - Eines von mehr als 1.300 WIDMUNGSEXEMPLAREN in unserer Bibliothek
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Leseprobe: Gerhard Rühm - "Gesammelte Werke." deutsches dichtersiebgedicht für wendelin schmidt-dengler wenn achleitner dann friedrich wenn adler dann hans wenn bayer dann konrad wenn bauer dann wolfgang wenn becher dann johannes r. wenn behrens dann franz richard wenn brehm dann alfred wenn brentano dann clemens wenn claudius dann matthias wenn cramer dann carl gottlob wenn ebner dann margarete wenn einstein dann carl wenn fritz dann marianne wenn götz dann johann nikolaus wenn grimm dann die gebrüder wenn grün dann anastasius wenn günther dann johann christian wenn hausmann dann raoul wenn heinrich dann von morungen wenn herzog dann wilhelm wenn heym dann georg wenn hoffmann dann e.t.a. wenn kluge dann alexander wenn klinger dann friedrich maximilian wenn lenz dann jakob michael reinhold wenn lothar dann rudolf wenn müller dann robert wenn nebel dann otto wenn nowak dann heinrich wenn reimann dann hans wenn reuter dann christian wenn roth dann dieter wenn runge dann wilhelm wenn sachs dann hans wenn schaffner dann johann george wenn schnabel dann johann georg wenn schreyer dann lothar wenn stadler dann ernst wenn valentin dann karl wenn walser dann robert wenn walter dann von der vogelweide wenn wiener dann oswald (gedichte/gesammelte werke 1.1, S. 337-39) © 2008 Parthas Verlag, Berlin.
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Frank Rainer Max, Christine Ruhrberg (Hrsg.): Reclams Romanlexikon. Bd 3 - 5. Reclams Romanlexikon. Bd 3. 20. Jahrhundert I. Stuttgart: Reclam, 1999. (Universalbibliothek. 18003.) 574 S.; brosch., DM 22.-. ISBN 3-15-018003-1. Reclams Romanlexikon. Bd 4. 20. Jahrhundert II. Stuttgart: Reclam, 1999. (Universalbibliothek. 18004.) 579 S.; brosch., DM 24.-. ISBN 3-15-018004-X. Reclams Romanlexikon. Bd 5. 20. Jahrhundert III. Stuttgart: Reclam, 2000. (Universalbibliothek. 18005.) 572 S.; brosch., DM 24.-. ISBN 3-15-018005-8. Die Bände 3 bis 5 von Reclams 2000 abgeschlossenem Romanlexikon gelten dem 20. Jahrhundert und bieten eine breite Auswahl der Literatur aus dem deutschen Sprachraum (der Anteil der österreichischen Autoren und Autorinnen liegt dabei zwischen 20 und 30 Prozent). Zumeist werden mehrere epische Werke eines Autors vorgestellt - so ist Arthur Schnitzler mit 11 Novellen vertreten, Thomas Mann mit 18 oder Peter Handke mit 14 Werken. Den Autorennamen sind zwar die Lebenseckdaten beigefügt, leider jedoch nicht der Geburts- und gegebenenfalls der Sterbeort. Demgegenüber sind die bibliografischen Angaben zur Erstveröffentlichung des jeweils vorgestellten Werks eine erfreuliche Orientierungshilfe. Neben den Inhaltsangaben wird den Romanen ihre Stellung im Schaffen des Autors und im literarischen Kontext zugewiesen. Das Lexikon folgt keinem starren Schema, der Inhalt der einzelnen Beiträge ist sensibel auf das jeweilige Werk und den Autor abgestimmt.- Wo es wichtig erschien, wird das literarische Umfeld beleuchtet, zeitgenössische Kritik eingeflochten, auf die Autorpoetik eingegangen oder auf biografische Details verwiesen. Bei der Auswahl wurde nicht nur vom heutigen literarischen Kanon ausgegangen - und somit finden sich auch Werke bzw. Autoren, die kaum mehr rezipiert werden, in ihrer Zeit aber dennoch auf die eine oder andere Weise wichtig waren, wie Hermann Bahr, Erwin Guido Kolbenheyer, Hedwig Courts-Mahler oder Vicki Baum. Daß sich neben Romanen von Bestsellerautoren, von Johannes Mario Simmel etwa, auch bislang eher wenig rezipierte Werke, "Der Umbruch" von Alice Rühle Gerstel sei als Beispiel hervorgehoben, finden, zeugt von einem wohlüberlegten Konzept des Lexikons. Je mehr man sich der Gegenwart nähert, umso strittiger wird natürlich, welche Autoren aufgenommen werden, welche nicht. Daß neben Autoren wie Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Marianne Fritz, Marlene Streeruwitz (um bei den österreichischen AutorInnen zu bleiben), deren Präsenz unhinterfragbar ist, zwar Robert Schneider, Alois Brandstetter, Barbara Frischmuth, Raoul Schrott oder Robert Menasse (mit "Schubumkehr"), nicht aber Michael Köhlmeier, Robert Schindel, Erich Hackl, Norbert Gstrein, Anna Mitgutsch ... vertreten sind, könnte solch ein Streitpunkt sein. Eine leicht erweiterte CD-Rom-Version des Lexikons wurde vom Verlag bereits angekündigt. Ulrike Diethardt 21. November 2001 Originalbeitrag
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Alain Barbero und Barbara Rieger: Melange der Poesie. Wiener Kaffeehausmomente in Schwarzweiß. Mit über 100 sw-Fotografien. Wien: Kremayr & Scheriau, 2017. 256 Seiten, gebunden, Euro 29,-. ISBN: 978-3-218-01082-5. Barbara Rieger Leseprobe Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Wiener Kaffeehäusern?! Ich bin total dagegen! - Aber, verdammt, ich schreibe in Wien und trinke zu gern Kaffee! (Nur, weil es ein Klischee ist, heißt es nicht, dass es nicht wahr wäre) Teresa Präauer, Café Schwarzenberg Teresa Präauer bringt in ihrem Statment erfrischend direkt zur Sprache, welche Klischees hinter dem Buchtitel "Melange der Poesie" lauern, und glücklicherweise ist sie nur eine von vielen Autorinnen in diesem Band, die dem Schreiben im Kaffeehaus einen neuen Stempel aufdrücken: Sehr gegenwärtig und sehr weiblich, weit weg von den illustren Herrenrunden des Fin de Siècle, deren "Kaffeehausliteratur" im Lauf der Zeit zu einem festen Terminus der Literaturgeschichte geworden ist. Nur ein Hauch ihres Zigarrenduftes weht noch in ausgesuchten Zitaten durch dieses schön gemachte Buch, um Autoren wie Peter Altenberg, Anton Kuh oder Alfred Polgar die Referenz zu erweisen und eine Brücke zwischen den Zeiten zu schlagen. Zahlreiche Brücken baut Barbara Rieger bereits in ihrem Vorwort, in dem sie die Geschichte des Wiener Kaffeehauses kurz nachzeichnet, vom Ende des 17. Jahrhunderts bis heute, wo die Wiener Kaffeehauskultur zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Was damals und heute gleichermaßen zählt, brachte Stefan Zweig 1942 in seiner "Welt von Gestern" zum Ausdruck: Das Wiener Kaffeehaus sei eine Institution der besondern Art, "eigentlich eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann." Im Idealfall ist das bis heute so, allerdings haben die im Buch Portraitierten den Begriff des Kaffeehauses zeitgemäß erweitert, hier um ein Szene-Café, dort um ein Beisl, Wirtshaus oder Restaurant ihrer Wahl. Der Fotograf Alain Barbero und die Textautorin Barbara Rieger widmen den Orten ihres Buches gleich viel Raum wie den AutorInnen, jeweils ein ganzseitiges Foto und eine Textseite, die auf das jeweilige Lokal, seine Geschichte, seine Besitzer und berühmten Gäste eingeht. Der Band funktioniert somit als Kaffehaus-Führer ebenso gut wie als literarisches Lesebuch, und das Inhaltsverzeichnis samt dem stilisierten Stadtplan auf dem Vorsatzblatt ist auf jeden Fall inspirierend für Erkundungen der Bezirke abseits der gewohnten Wege, im besten Fall mit dem passenden Text im Ohr. 57 österreichische SchriftstellerInnen haben sich auf das Foto- und Schreib-Projekt eingelassen. Entstanden sind ebenso persönliche wie poetische Schwarzweiß-Bilder und dazu literarische Miniaturen aller Stilrichtungen, die Auswahl enthält eine bunte Melange aus bekannten und neuen Namen, von der "Grand Dame" der österreichischen Dichtung Friederike Mayröcker, aufgenommen im traditionellen Café Sperl , über den stadtbekannten Kaffeehausgeher Robert Schindel im Café Prückel bis zur Debutautorin Katharina Ferner im Café Kafka oder den Kremayr & Scheriau-Hausautorinnen Marianne Jungmayer und Irmgard Fuchs, erstere im Café Drechsler am Naschmarkt, letztere Am Heumarkt fotografiert. Robert Prosser posiert im Alt Wien , dessen berühmtester Stammgast einst Helmut Qualtinger war. Für seinen aktuellen Roman "Phantome" hat Prosser zahlreiche Interviews mit Kriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien geführt, in sorgfältig ausgesuchten Wiener Cafés, nicht zu überfüllt, nicht zu intim. Lydia Mischkulnig sitzt im Corbaci im Wiener Museumsquartier mit seiner orientalisch anmutenden Kuppel, ihr Text "Ode an die Einzelgängerin" thematisiert Aufbruch und Erinnerung – ein Sujet, das im Buch immer wiederkehrt, etwa bei Julya Rabinowich, die "an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsenwerden" viel Zeit im Café Diglas auf der Wollzeile verbrachte und dort an ihrem ersten Roman "Spaltkopf" arbeitete. Margret Kreidl hat gar ein eigenes Sonntagscafé, das Eiles , wohin sie flieht, wenn ihr Stammcafé zu voll und verraucht ist. Sabine Gruber beschreibt das Café Else in der Praterstraße, "eine Art buchtelloses Hawelka am Praterstern", das 1978 als "Anbahncafé" eröffnet wurde, in dem "rechts die Nutten und links ein Gemisch aus Leopoldstädtern und Leuten aus der Kunstszene" saßen. Im echten Hawelka , dem legendären Künstlercafé in der Dorotheergasse, besungen im Lied "Jö schau" von Georg Danzer, träumt dann tatsächlich der Autor Franzobel von den berühmten Buchteln. "Europa ist ein Café in Wien", postuliert Gerhard Ruiss, umstrahlt von den extravaganten Lampen des Szene-Cafés Europa in der Zollergasse, wo einst der Musiker Falco Stammgast war. Dessen Song "Europa" von 1999 ist im Zitat nachzulesen und klingt heute noch aktueller als damals: "Ich seh euch allesamt Revue passieren, / große Söhne, große Männer von der Welt. / Worüber heute ihr bevorzugt noch nicht / sprechen wollt, / ist die Farbe, die euch so gefällt. / Es weht ein andrer Wind und wer, / wer garantiert, dass wir uns morgen noch / gegenüberstehn, / um irgendwohin zu gehen. / – Wir werden sehn." Am Heumarkt lehnen Irmgard Fuchs und Wilma Calisir malerisch in den Polstern, die beiden jungen Autorinnen arbeiten an gmeinsamen Filmprojekten. Fritz Widhalm geht gerne und oft ins Jelinek , aber nicht um zu dichten, sondern um Kaffee zu trinken, der auf seinem Schreibtisch daheim im Fröhlichen Wohnzimmer keinen Platz hat. Im Café Korb treffen wir Marlen Schachinger, die ihre Blicke durchaus absichtsvoll schweifen lässt: "wahrnehmen, nachdenken, den Menschen auf den Mund schauen, notieren ..." - das alles bei einem "Einspänner", dem Kaffee der Fiaker-Kutscher. In Wiens elegantestem Kaffeehaus, dem Landtmann am Ring, sinniert Gerhard Jaschke, mit welchen Größen er hier schon ins Gespräch hätte kommen können – aber wer hätte es schon gewagt, Thomas Bernhard bei der Zeitungslektüre zu stören oder George Tabori aus seiner Versunkenheit zu ziehen? In Tokio habe übrigens 2009 ein Ableger des Landtmann eröffnet, schreibt Barbara Rieger. Dafür lacht uns Ilse Kilic verschmitzt aus dem Café Neko entgegen – Wiens erstes Katzencafé in der Inneren Stadt, nach japanischem Vorbild. Florian Gantner beschreibt uns im Café Mocca den Dachsbau aus Kafkas letzter Erzählung, und Judith Nika Pfeifer sehen wir im Café Nil, eingefügt zwischen Fliesen-und Schachbrettmuster, am Boden sitzend: "sie haben den nil getrocknet / nach wien gebracht / hier sitzt er nun und wartet (…)" . Noch viele Namen wären zu nennen, Susanne Gregor etwa mit einer kleinen flüchtigen Textskizze im Phil, das gleichzeitig Café und Buchhandlung ist, Gabriele Petricek, die sich im Café Westend an die früh verstorbene Adelheid Dahimène und ihre Leidenschaft fürs Rauchen erinnert - "Schwarz, deine Lunge. Ihre Seele aber eine schneeweiße Windbäckerei, luftig. " Auch Gustav Ernst lässt im Café Engländer DichterkollegInnen auferstehen, unter anderen Elfriede Gerstl, die gemeinsam mit ihrer Freundin Elfriede Jelinek viel Zeit in Kaffeehäusern verbrachte. Ganz zuletzt sei noch Dieter Sperl erwähnt, der Herausgeber der flugschrift, der, im Café Zartl lässig an die Theke gelehnt, leichthin formuliert wie das Leben so geht: "Immer mit Wünschen. / Absichten. Komm ich daher. / Wo doch Absichtslosigkeit. Zu Sternen / erhebt." In ihrer Vielfalt ist "Melange der Poesie" eine wahre Fundgrube für Literaturinteressierte und Wien-Flaneure. Einerseits ein gediegenes Fotobuch, das in Zeiten von Snapchat der sorgfältig inszenierten Schwarzweißfotografie huldigt und dabei unvergleichlich intime Momente herstellt. Andererseits Zeugnis einer quicklebendigen Wiener Szene, die das Kaffeehaus nutzt wie eh und je: als Treffpunkt, als Rückzugsort, als Schreibort und nicht zuletzt für Auftritte, etwa bei den Literatursonntagen im Café Anno, das sich als Nachwuchsbühne etabliert hat. Natürlich zeigt der Band auch das ganz persönliche Wien-Bild von Barbara Rieger und Alain Barbero, die seit 2014 den Blog Café Entropy betreiben , hier hat das aktuelle Buchprojekt seinen Anfang genommen, hier finden sich zahlreiche weitere Portraitfotos von Menschen in Cafés und korrespondierende literarische Kurztexte, diese sind zudem ins Französische und Englische übersetzt. Sabine Schuster 21. September 2017 Alle portraitierten AutorInnen: Renate Aichinger · Martin Amanshauser · Bettina Balàka · Armin Baumgartner · Daniel Böswirth · Wilma Calisir · Lucas Cejpek · Gustav Ernst · Katharina Ferner · Franzobel · Irmgard Fuchs · Petra Ganglbauer · Florian Gantner · Susanne Gregor · Marianne Gruber · Sabine Gruber · Elfriede Hammerl · Petra Hartlieb · Peter Henisch · Christine Huber · Karin Ivancsics · Gerhard Jaschke · Marianne Jungmaier · Saskia Jungnikl · Nadine Kegele · Ilse Kilic · Gertraud Klemm · Margret Kreidl · Erika Kronabitter · Friederike Mayröcker · Melamar · Lydia Mischkulnig · Niklas L. Niskate · Gabriele Petricek · Judith Nika Pfeifer · Teresa Präauer · Robert Prosser · Julya Rabinowich · Tanja Raich · Sophie Reyer · Barbara Rieger · Anna Robinigg · Gerhard Ruiss · Marlen Schachinger · Robert Schindel · Margit Schreiner · Dieter Sperl · Angelika Stallhofer · Michael Stavari? · Marion Steinfellner · Erik Tenzler · Cäcilia Then · Günter Vallaster · Hubert Weinheimer · Fritz Widhalm · Herbert J. Wimmer · Jörg Zemmler
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Menschenrechtskatastrophe in Afghanistan: Wo bleibt das österreichische politische Engagement? Offener Appell an die österreichische Bundesregierung Österreichische Autor/inn/en und andere Kunstschaffende rufen auf: An die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung Wir sind entsetzt über das Ausmaß an Rohheit, das die Regierung im Umgang mit Menschen aus Afghanistan an den Tag legt, sowohl was die bereits aus Afghanistan Geflüchteten betrifft als auch diejenigen, die noch aus Afghanistan flüchten können und werden. Länder in der Umgebung sollen als Auffanglager einspringen, weiter reicht das österreichische Regierungsengagement nicht. Es ist ganz offensichtlich von der österreichischen Regierung noch nicht richtig verstanden worden: Afghanistan wurde von den radikalislamistischen Taliban überrannt, die das Land per Scharia regieren und damit alle Menschenrechte außer Kraft setzen wollen, insbesondere die Rechte der Frauen. Weitere Ausführungen dazu erübrigen sich. Wir fordern die österreichische Bundesregierung auf, sich der politischen Wirklichkeit zu stellen und mit allen anderen europäischen Staaten gemeinsam umgehend Vorkehrungen zu treffen, wie der Menschenrechtskatastrophe sofort und umfassend begegnet werden kann und klarzustellen, was der österreichische Beitrag, außer Abschiebungen in Umgebungsländer, dazu ist. IG Autorinnen Autoren Wien, 23.8.2021 Weitere Unterstützungen an / Kontakt: g.purinrumys+dissjz@literatl0mdurhausqlcx.aonltnucsp (Gerhard Ruiss) Unterstützer/innen: Gerhard Altmann Martin Amanshauser Barbara Ambrusch-Rapp Herbert Arlt Anna Baar Ewald Baringer Ana Bilic Birgit Birnbacher Rainer Bischof Evelyn Brandt Manfred Chobot Franz Josef Czernin Sieglind Demus Johannes Diethart Felix Dvorak Hanne Egghardt Herbert Eigner-Kobenz Olga Flor Franz Forster Franzobel Barbara Frischmuth Karl Markus Gauß Arno Geiger Daniel Glattauer Herbert Gnauer Christl Greller Sabine Gruber Marianne Gruber Josef Hader Maja Haderlap Margit Hahn Josef Haslinger Monika Helfer André Heller Peter Henisch Sonja Henisch Paulus Hochgatterer Elfriede Jelinek Nils Jensen Gloria Kaiser Daniel Kehlmann Ilse Kilic Anna Kim Mark Klenk Doris Kloimstein Michael Köhlmeier Christian Kolonovits Alfred Komarek Käthe Kratz Erika Kronabitter Markus Kupferblum Ludwig Laher Chris Lohner Paulus Manker Elmar Mayer-Baldasseroni Lydia Mischkulnig Anna Mitgutsch Ulrike Moschen Karl Müller Helmuth A. Niederle Cornelius Obonya Eva Petri? Erna Pfeiffer Erika Pluhar Martin Pollack Heidrun Primas Doron Rabinovici Julya Rabinowich Lukas Resetarits Kathrin Röggla Peter Rosei Nathalie Rouanet Gerhard Ruiss Gabriele Russwurm-Biró Cornelia Schäfer David Schalko Thomas Schlager-Weidinger Siljarosa Schletterer Eva Schobel Susanne Scholl Margit Schreiner Raoul Schrott Gregor Seberg Erwin Steinhauer Maria Stern Marlene Streeruwitz Marlies Thuswald Gregor Thuswaldner Ilija Trojanow Anna Weidenholzer Renate Welsh Fritz Widhalm Marion Wisinger Martin Winter Peter Paul Wiplinger Daniel Wisser O.P Zier
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Klaus Kastberger, Kurt Neumann, Michael Hansel (Hrsg.): Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung. Wien: Zsolnay Verlag 2007. (= Profile. 14.). 335 S.; brosch., Eur (A) 22,10.-. ISBN 3-552-05418-9. In der "ersten Lieferung" mit Texten über Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 einem eher außenseiterischen Werk wie Andreas Okopenkos LexikonRoman von 1970 zu begegnen, mag überraschen. Aber gerade dieser passt von seinem Konzept gleichsam programmatisch zu dem des Unterfangens, in gemeinsamen Veranstaltungsreihen der Wiener "Alten Schmiede" und des Linzer "Adalbert StifterHauses" "Schlüsselwerke" (insgesamt bislang 25) in unsystematischer Abfolge "mit schriftstellerischen und mit literaturwissenschaftlichen Sichtweisen und Methoden" vorzustellen. Das vorliegende Buch dokumentiert diese Veranstaltungen. Der LexikonRoman passt: Denn nicht geht es bei der Vorstellung von "Grundbüchern" darum, einen Leitfaden durch die österreichische Literatur von sechs Jahrzehnten zu bieten, nicht um einen Kanon (wenngleich das Buch zwangsläufig zur Kanonisierung der besprochenen Werke beitragen wird), vielmehr um so etwas wie Bojen zur Orientierung in einem schon kaum mehr überschaubaren Meer von literarischen Publikationen aus über sechs Jahrzehnten. Begonnen hat die genannte Veranstaltungsreihe 2001 mit der Vorstellung von Ilse Aichingers Roman Die größere Hoffnung , zweifellos einem Schlüsselwerk der Zeit unmittelbar nach 1945, seit 2002 folgten jährlich jeweils vier weitere Bücher, unsystematisch, wie gesagt, in "wilder Anordnung", aber es geht ja eben nicht um ein literaturgeschichtliches Narrativ. So wie in Okopenkos LexikonRoman bieten die Grundbücher unterschiedliche Lektürewege an. Die Parallelisierung soll nicht überstrapaziert werden, aber schon der Zusatz zum Titel des Kompendiums ("Erste Lieferung") deutet auf Unvollständigkeit und Offenheit des Unternehmens. Längst sind daher auch (noch) nicht annähernd alle wichtigen Bücher der österreichischen Literatur seit 1945 genannt (Betonung auf noch , denn wir warten ja auf weitere Lieferungen). Dass Aichingers Roman aufscheint, wird man ebenso als selbstverständlich hinnehmen wie Paul Celans Mohn und Gedächtnis , Thomas Bernhards Frost oder Franz Innerhofers Schöne Tage , dass Albert Drach und Heimito von Doderer, die Autoren der Wiener Gruppe, Friederike Mayröcker, Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Elfriede Jelinek oder Gerhard Roth berücksichtigt sind, wird auch kaum Widerspruch hervorrufen (es sei denn, man würde andere Bücher dieser Autoren und Autorinnen präferieren). Interessanter sind die nicht unbedingt Erwarteten: Fred Wander, Albert Paris Gütersloh, Ernst Hinterberger, Reinhard Priessnitz, Marie-Thérèse Kerschbaumer, Christine Lavant, Franz Kain, Marianne Fritz, Brigitte Schwaiger, Klaus Hoffer, Elfriede Gerstl und auch Okopenko. Nicht erwartet, nicht wegen mangelnder literarischer Qualität, sondern weil sie nicht im Mittelpunkt des Literaturbetriebs stehen (standen), ein kleines oder kaum ein Lesepublikum haben und auch von der Literaturwissenschaft beziehungsweise Literaturgeschichtsschreibung eher stiefmütterlich behandelt werden. Aber schon die Auflistung zeigt: die Veranstalter drücken sich um die Schwierigen (Gütersloh oder Hoffer zum Beispiel) so wenig wie um die aus unterschiedlichen Gründen Marginalisierten (Hinterberger, Schwaiger). Im Detail kann auf die einzelnen Beiträge hier nicht eingegangen werden. Generell lässt sich sagen, dass den meisten (auch den literaturwissenschaftlichen) das Anliegen eingeschrieben ist, das jeweilige Werk einem interessierten Lesepublikum (nicht unbedingt Literaturwissenschaftlern) nahe zu bringen, in erster Linie Lust und Interesse am Lesen zu wecken. Das impliziert natürlich Verzicht auf einlässliche Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand und auf Präsentation neuer Forschungsergebnisse sowie auf hypertrophe Verwendung von Wissenschaftsjargon (am Rande positiv vermerkt sei: der Schock, dass schon der erste Beitrag den mittlerweile bereits vom Alltagsjournalismus strapazierten Modebegriff "Dekonstruktion" im Titel führt, legt sich sofort: Reichensperger ist einer der wenigen, der weiß, wovon er spricht, wenn er von "D." spricht, und der das am Werk zu zeigen vermag). Die Texte über die Grundbücher habe ich gewissenhaft einen nach dem anderen gelesen (das geht hier im Gegensatz zum LexikonRoman , von dem Konstanze Fliedl gesteht, dass ihr lineare Lektüre trotz größtem Bemühen naturgemäß nicht gelungen ist) - aber es machte wenig Sinn, die einzelnen Beiträge einen nach dem andern abzuhandeln. Sie lassen sich für mich (für jede Leserin, jeden Leser wird das aufgrund der unterschiedlichen Textkenntnisse und Vorlieben anders sein) einteilen danach, ob sie Lust und damit auch Interesse oder auch, in zwei, drei Fällen, den Mut zum (Wieder-)Lesen eines Werkes wecken oder ob sie meinen Blick auf ein Werk verändern. Neben dem LexikonRoman – wer könnte sich Fliedls Aufforderung zum Mitspielen mit Okopenko versagen? – stehen so unterschiedliche Lusterweckungstexte, wie der Bodo Hells zu Güterslohs Sonne und Mond , der raffiniert vordergründiges Verstehen unterläuft, oder der nicht weniger raffinierte, sich Geschichten zerstörend auf den "Geschichtenzerstörer" Bernhard und dessen literarischen Durchbruch, den Roman Frost einlassende von Ferdinand Schmatz oder Robert Menasses Annäherung an Doderer in der für seine Essayistik so typischen zugespitzten, produktiv provozierenden Weise (wer sonst käme schon auf die Idee, Doderer als "Aufklärer" und "Abklärer" zugleich zu bezeichnen und dazu aufzufordern Doderer und Canetti "gegeneinander" zu lesen). Lust können aber durchaus auch philologische Zugänge wecken, wie gerade der souveräne, Menasse ergänzende Blick von Wendelin Schmidt-Dengler auf Doderers Die Dämonen oder auch dessen Kurzcharakteristiken der Autoren von hosn rosn baa und in anderer Weise Martin Hubers geradezu spannende textgenetische Ausführungen über Bernhards Frost beweisen. Nun sind das, abgesehen von Güterslohs Roman, der es seinen Lesern und Leserinnen wahrlich nicht leicht macht, durchwegs Texte, die ihr Lesepublikum haben. Insofern sind jene Beiträge noch verdienstvoller, die das Interesse auf weniger beachtete, gleichwohl wichtige Werke lenken, auf Fred Wanders Der siebente Brunnen , dessen Einzigartigkeit innerhalb der österreichischen Literatur Klemens Renoldner ebenso hervorhebt wie dessen Unterschiedenheit von anderen KZ-Texten durch seine Vielstimmigkeit, indem er hauptsächlich andere zu Wort kommen lässt und nicht nur von sich spricht, auf Christine Lavants Lyrik, die Michael Braun und Evelyn Schlag vor der Reduktion auf die einer "fromme[n], naive[n] Naturdichterin" bewahren wollen, die zwar "außerhalb ihrer Zeit" dichte, dennoch nicht obsolet sei in ihrer Verzweiflung an Gott, oder auch auf Klaus Hoffers in zwei Bänden erschienenen Roman Bei den Bieresch , der kürzlich nach mehr als einem Vierteljahrhundert erfreulicherweise neu aufgelegt wurde, ein Buch, das – so Samuel Moser zurecht – unterschiedlichste Lesarten herausfordert: eine Herausforderung des methodisch verwirrenden Autors, der gerecht zu werden der Literaturwissenschaft noch bevorsteht. Die Schiene für eine beschränkte (Schlüsselroman) und eine weiterführende Lesart (jüdisches Denken) legt der Autor selbst in einem protokollierten Gespräch mit Kastberger. Von Mut wecken war auch die Rede: ist das denn notwendig bei Literatur? Ganz so abwegig ist das nicht angesichts eines mehr als 3000 Seiten umfassenden Romans wie Dessen Sprache du nicht verstehst von Marianne Fritz, der zudem von der "Differenz zwischen der Schlichtheit des Erzählten und dem hypertrophen Wuchern der Erzählung", von einem ständigen, verwirrenden Gegeneinander von "Verbergen und Entbergen, Offenbaren und Verschleiern, Andeuten und Zurücknehmen" gekennzeichnet ist, wie Konrad Paul Liessmann gleichermaßen fasziniert und frustriert feststellt. Immerhin, der Genannte spricht in seinem Essay (ebenso wie gesprächsweise Michael Köhlmeier) Lesewilligen Mut zu, die Lektüre zu wagen, sie vielleicht nach einem ersten Scheitern erneut in Angriff zu nehmen. Mut mag vielleicht auch notwendig sein bei einem der im übrigen notwendigsten Bücher der letzten Jahrzehnte, bei Kerschbaumers Der weibliche Name des Widerstands , einem hochartifiziellen Text, der weiblichem Widerstand (nicht definiert über männlichen) jenseits von bloßer Dokumentation (trotz der Genrebezeichnung "Berichte") oder biographischer Erzählung – beides in der Entstehungszeit des Texts in den späteren siebziger Jahren modisch – ein eben notwendiges Denkmal setzt. Es lässt sich noch (ließe sich noch ausführlicher) einiges sagen darüber, welche Anstöße von den einzelnen Beiträge ausgehen: die Bereicherung der Sicht von Aichingers Roman durch Reichensperger (der das "poetologische Programm", das Aufbrechen des "Abschließens", des Ausschließens des Marginalisierten innerhalb des Gängigen, mit wenigen Strichen herauszuarbeiten versteht) und Kastberger (der das Motiv des Spielens, des Spielens als Widerstand, seines Umschlagens in Ernst verfolgt); die Aufforderung, sich der "Zumutung" (im positiven, Bennschen Sinne) der Gedichte Bachmanns zu stellen (Hans Höller); nicht nur der inhaltlichen, sondern auch ästhetischen Qualität von Innerhofers Schönen Tagen sein Augenmerk zu schenken (Josef Winkler, Kastberger); Konrad Bayer einmal als "Meister des Aufhörens" (Franz Schuh) zu sehen; die satirische Seite von Schwaigers Wie kommt das Salz ins Meer zu beachten (Daniela Strigl), vorurteilslos Hinterberger zu lesen (Erich Demmer, Johann Sonnleitner), endlich Reinhard Priessnitz, dem Pionier in der Fortführung avantgardistischer Ansätze, die angemessene Beachtung zu schenken (Ulf Stolterfoht, Thomas Eder) ... Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung und – um das Eingangsbild aufzugreifen – auf weitere Bojen hoffen, die uns vorbeilotsen an den Untiefen der österreichischen Literatur seit 1945. Kurt Bartsch 21. Jänner 2008 Originalbeitrag Für die Rezensionen sind die jeweiligen Verfasser verantwortlich. Sie geben nicht notwendig die Meinung der Redaktion wieder.
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AutorInnen F: Biografie und Werke Wolfgang Falch Biografie Werke Gunter Falk Biografie Werke Walter Fanta Biografie / Werke Brigitta Falkner Biografie Werke Michaela Falkner Biografie Werke Mareike Fallwickl http://mareikefallwickl.at/ Fabian Faltin Biografie Werke http://www.fabianfaltin.com/ Marlene Faro Biografie Werke Lilian Faschinger Biografie Werke Thomas Fatzinek Biografie / Werke Leopold Federmair Biografie Werke Reinhard Federmann Biografie Werke Isabella Feimer Biografie / Werke http://isabellafeimer.wix.com/news Stefan Feinig Biografie / Werke Ella Felber Biografie / Werke Else Feldmann Biografie Werke Anna Felnhofer Biografie / Werke Ludwig Fels Biografie Werke Janko Ferk Biografie / Werke Katharina Ferner Biografie / Werke Ilir Ferra Biografie / Werke Paul Ferstl Biografie/Werke Antonio Fian Biografie Werke Ingrid Fichtner Biografie Werke Andreas Findig http://findig.de.vu Judith Fischer Biografie Werke Marcus Fischer https://marcus-fischer.at/ Bernd Fischerauer Biografie / Werke Erich Fitzbauer http://members.chello.at/kreissl/ZYX/index.htm Thomas Fitzner Biografie Werke http://www.thomasfitzner.com/ Christoph Flarer Biografie Milena Michiko Flašar Biografie / Werke http://www.milenaflasar.com/ Hubert Flattinger Biografie Werke Kurt Fleisch https://www.bananenfisch.net/ Ludwig Roman Fleischer Biografie Werke Doris Fleischmann Biografie / Werke Olga Flor Biografie / Werke http://www.olgaflor.at/ Helene Flöss Biografie Werke Gerold Foidl Biografie Werke Gábor Fónyad Biografie / Werke Franz Forster Biografie Katrin Forstner Biografie / Werke Rudolf Frank Biografie Werke Franzobel Biografie / Werke Roland Freisitzer https://www.rolandfreisitzer.com/ Günther Freitag Biografie Werke Anna Freud Bernays Biografie Werke Erland Maria Freudenthaler http://www.emfreudenthaler.at/vita.html Laura Freudenthaler Biografie René Freund Biografie / Werke http://www.renefreund.net/ Erich Fried Biografie / Werke Barbara Frischmuth Biografie Werke http://www.barbarafrischmuth.at Lisa Fritsch Biografie / Werke Valerie Fritsch Biografie / Werke Marianne Fritz Biografie Werke David Frühauf Biografie Anne Frütel https://www.annefruetel.com/ David Fuchs Biografie / Werke https://www.davidfuchs.at/ Irmgard Fuchs Biografie / Werke Margarita Fuchs Biografie Werke Dietmar Füssel Biografie / Werke Christian Futscher Biografie Werke
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Autografen und kleinere Bestände zu: A Anna Maria Achenrainer, Ursula Adam, H.G. Adler, Ernest Adler-Ermad, Helen Adolf, Marc Adrian, Dolores Aichbichler, Ilse Aichinger, Christoph Wilhelm Aigner, Peter Altenberg, René Altmann, Otto Ambros, Gustinus Ambrosi, Gerhard Amanshauser, Günther Anders, Leopold von Andrian, Walter Bernard Angel, Eugen Antoine, Magda Appel-Dichler, Frank Arnau, Dietrich Arndt, Emmerich Arleth, Hans Carl Artmann, Franzi Ascher-Nash, Raoul Auernheimer, Rose Ausländer, El Awadalla. B Ingeborg Bachmann, Maria Bach, Walter Bäck, Heimrad Bäcker, Hermann Bahr, Eugen R.G. Banauch, Hademar Bankhofer, Karlheinz Bartos (Ps. H. Heart), Otto Basil, Wolfgang Bauer, Gottfried Bauernfeind, Hans Bausenwein, Konrad Bayer, Pauline Bayer, Xaver Bayer, Gottfried Bechtold, Ulrich Becher, Friedrich Carl Becker, Otto F. Beer, Sanel Beer, Richard Beer-Hofmann, Erna Behrens-Giegl, Irmgard Beidl-Perfahl, Cala Beinsteiner, Richard Beitl, Ernst Benedikt, M.Y. Ben-Gavrièl (=Eugen Hoeflich), Richard Berczeller, Friedrich Bergammer, Hans Berger, Maria Berl-Lee, Richard Arnold Bermann, Josef Bernegger, Thomas Bernhard, Alexandra Bernhardt, Hugo Bettauer, Egon Bichlbauer, Hans Biedermann, Franz Heinrich Bilinski, Richard Billinger, Josef Binder, Josef Bindtner, Ulf Birbaumer, Erna Blaas, Josef Blaas, Helga Bl., Max Blaeulich, Franz Blei, Erika Bleibtreu, Richard Bletschacher, Imma von Bodmershof, Johann A. Boeck, Heinrich Hans Robert v. Bohn, Uwe Bolius, Fritz Bondy, Johannes Bouchal, Herbert Brachmann, Josef Braht-Waldsee, Frederick Brainin, Alois Brandstetter, Robert Braun, Gustav Braunmüller, Käthe Braun-Prager, Christoph Braendle, Bruno Brehm, Otto Breicha, Ditha Brickwell, H.F. Broch de Rothermann, Max Brod, Martin Buber, Erhard Buschbeck, Chistine Busta, Georg Bydlinski. C Elias Canetti, Elisabeth Castex, Daniela Chana, Manfred Chobot, Paul Celan, Ann Cotten. D Hans Dama, Hans Deißinger, Anton Dekan, Leo Detela, Gitta Deutsch, Julius Deutschbauer, Heimito von Doderer, Milo Dor, Albert Drach, Paul Drobec, Dora Dunkl, Karl M.G. Dürrschmid. E Jeannie Ebner, Peter Ebner, Raphaela Edelbauer, B.A. Egger, Oswald Egger, Albert Ehrenstein, Stephan Eibel, Hans Eichhorn, Erwin Einzinger, Helmut Eisendle, Herbert Eisenreich, Siegfried Eisenreich, Paul Elbogen, Elffriede. F Alfred Farau, Lilian Faschinger, Reinhard Federmann, Emmy Feiks-Waldhäusl, Rudolf Felmayer, Fritz Felzmann, Ludwig v. Ficker, Grete Fink-Töbich, Ernst Fischer, Arthur Fischer-Colbrie, Wolfgang H. Fleischer, Hans Flesch-Brunningen, Oskar Maurus Fontana, Heinz von Foerster, Alexander Forst, Werner Frach, Karl Franz Franchy, Siegfried Freiberg, Elisabeth Freundlich, Erich Fried, Egon Friedell, Hermann Friedl, Tomas Friedmann, Barbara Frischmuth, Gerhard Fritsch, Das Fröhliche Wohnzimmer (Ilse Kilic und Fritz Widhalm), Christoph Frühwirth, Otto Fürth, Gertrud Fussenegger. G Herrmann Gail, Karl-Markus Gauss, Arno Geiger, Rudolf Geist, Alfred Gesswein, Harald Gfader, Hans Gigacher, Franz Karl Ginzkey, Thomas Glavinic, Wolfgang Glück, Alfred Gong, Hermann Grab, Christl Greller, Paula Grogger, Mimi Grossberg, Marianne Gruber, Toni Gruber, Reinhard P. Gruber, Michael Guttenbrunner, Albert Paris Gütersloh. H Willy Haas, Irena Habalik, Hans Habe, Fritz Habeck, Erich Hackl, Christine Haidegger, Hertha Haidinger, Carl Julius Haidvogel, Hermann Hakel, Peter Handke, Edwin Hartl, Gerta Hartl, Sebastian Haselsberger, Elfriede Haslehner, Josef Haslinger, Paul Hatvani, Josef Matthias Hauer, Marlen Haushofer, Raoul Hausmann, Thomas Havlik, Christine Heidegger, Christoph Hein, Gottfried Heindl, E.C. Heinisch, Bernt Heiseler, Heinz D. Heisl, Bodo Hell, Friedrich Heller, Hermine Heller, Helmut S. Helmar, Peter Henisch, Alice Herdan-Zuckmayer, Daniela Herger, Margarethe Herzele, Friedrich Heydenau, Christian Ide Hintze, Fritz Hochwälder, Martha Hofmann, Gottfried Hohenauer, Hugo Huppert, Max Hölzer. I Ivar Ivask. J Eva Jancak, Ernst Jandl, Hermann Jandl, Albert Janetschek, Gerhard Jaschke, Elfriede Jelinek, Oskar Jellinek, Mirko Jelusich, Ernst Jirgal, Ina Jun-Broda, Otto Jungmair. K Franz Kain, Karl Kainrath, Gloria Kaiser, Jürgen Kaizik, Hans Kaltneker, Max Kammerlander, Rudolf Kassner, Hedwig Clara Katscher, Gina Kaus, Peter Keglevic, Ernst Kein, Paul Anton Keller, Elfriede Kern, Marie Thérèse Kerschbaumer, Karin Kinast, Hertha Kirschbaum, Robert Klement, Kurt Klinger, Elisabeth M. Klocker, Alma Johanna Koenig, Markus Köhle, Lili Körber, Erich Kofler, Gerhard Kofler, Werner Kofler, Anton Kolig, Margarete Kollisch, Alfred Komarek, Helena Krammer, Richard Kralik, Elisabeth Kraus-Kassegg, Margret Kreidl, Miroslav Krleza, Erika Kronabitter, Dietmar Krug, Martin Kubaczek, Herbert Kuhner, Irene Kutscha. L Minna Lachs, Helene Lahr, Lampalzer, Hans, Rusia Lampel, Gerhard Lampersberg, Christine Lavant, Hans Lebert, Ann Tizia Leitich, Alexander Lenert-Holenia, Jakov Lind, Johannes Linder, Bernhard Lins, Florjan Lipus, Eva Loewenthal, Lena Lorenz, Irmgard Löschner, Ernst Lothar, Stefan Lotter, Paula Ludwig, Juliane Ludwig-Braun, Martina Lukits-Wally. M Dorothea Macheiner, Hans Magschok, Gösta Maier, Josef Maier-Limberg, Karl Anton Maly, Heinrich Mann, Peter Marginter, Mike Markart, Trude Marzik, Viktor Matejka, Manfred Maurer, Friederike Mayröcker, Max Mell, Robert Menasse, Lukas Meschik, Janko Messner, Conny Hannes Meyer, Agnes Miegel, Hanno Millesi, Peter Miniböck, Waltraud Anna Mitgutsch, Erika Mitterer, Soma Morgenstern, Hubert Mumelter, Wilhelm Muster, Doris Mühringer, Walter Myss. N Franz Nabl, Petra Nachbaur, Hans Natonek, Elisabeth Netzkowa, Leonhard Neusser, Mathes Nitsch, Dorothea Nürnberg. O Gerlinde Obermeir, Andreas Okopenko. P Dariusz Pacak, Michael Pand, Heidi Pataki, Robert Peiper, Josef Friedrich Perkonig, Walter H. Perl, Hans Perting, Helmut Pfandler, Judith Nika Pfeiffer, Lollo Pichler, Walter Pilar, Anni Pirch, Brigitte Pixner, Andreas P. Pittler, Rosa Maria Plattner, Lotte Podgornik, Ernst Polak, Alfred Polgar (Notizen Viktor Matejkas zu Polgar), Heinz Politzer, Martin Pollak, Josef Poor, Frederic Popper, Heinz Pototschnig, Teresa Präauer, Paula Preradovic, Heinrich Prochaska, George Purdea, Franz Pühringer. R Christoph Ransmayr, Waltraud Rainer, Käthe Recheis, Klaus Renoldner, Heinz Rieder, Max Riccabona, Franz Richter, Werner Riemerschmid, Roda Roda, Max Roden, Peter Rosegger, Friedrich Rosenfeld, Cäcilie Rostok-Mannlicher, Stella Rotenberg, Gerhard Roth, Kathrin Röggla, Christoph Johann Ruber, Gerhard Ruiss. S Friedrich Sacher, Alexander Sacher-Masoch, Theodor Sapper, Petra Schachinger, Helmut Scharf, Robert Scheu, Ferdinand Schmatz, Volker Schmidt, Katja Schmidt-Piller, Wieland Schmied, Helmut Schiestl, Sabine Scholl, Arnold Schönberg, Alois Schöpf, Georg Schreiber, Hermann Schreiber, Leo Schreiner, Friedrich Schreyvogl, Franz Schuh, Linde Schuller, Thekla Maria Schürr, Kathrin Schurich, Jutta/Julian Schutting, Brigitte Schwaiger, Birgit Schwaner, Helmut Schwarz, Rolf Schwendter, György Sebestyén, Claudia Seebacher-Mesaritsch, Helmut Seethaler, Günter Seidl, Waltraud Seidlhofer, Herbert Selkowitsch, Clemens J. Setz, Friedrich Anna Slezak, Harald Sommer, Lisa Spalt, Hilde Spiel, Anna Theresia Sprenger, Franz Spunda, Herta Staub, Verena Stauffer, Christian Steinbacher, Dominik Steiger, Arthur Steiner, Fritz Steiner, Selma Steinmetz, Wilhelm Stekel, Maria Steurer, Franz Stimpfl, Günther Stingl, Otto Stöber, Hertha Maria Straßl-Oppitz, Gustav Stratil-Sauer, Friedrich Otto Wolfgang Stüber, Josef Viktor Stummer, Hermann Stuppäck, Viktor Suchy, Wilhelm Szabo, Günther Stingl. T Francisco Tanzer, Hubert Tassatti, Oskar Jan Tauschinski, Christian Thanhäuser, Reiner Tiefenbacher, Ilse Tielsch, Julius Peter Tischer, Josef Toch, Walter Toman, Friedrich Torberg, Rudolf Träumer, Peter Tramin, Karl Ernst Trauttmannsdorff, Ferdinand Trentinaglia, Sylvia Treudl, Josef Trcka, Hans Trummer, Franz Tumler, Johannes Twaroch, Alfred Tyrner-Tyrnauer. U Liesl Ujvary, Sieglinde Ullmann, H.W. Unartmann, Gertrude Urzidil, Johannes Urzidil. V Hannelore Valencak, Ernst (Josef) Vasovec, Traude Veran, Vladimir Vertlib, Berthold Viertel, Hans Vlasics, Alois Vogel, Robert Vozenilek, Hans Vogelsang. W Linde Waber, Karl Wache, Karl Heinrich Waggerl, Maria Clara Wagner-Schönkirch, Hanna Waldbauer, Jörg Waldhauser, Alfred Waldinger, Wilhelm Waldstein, Richard Wall, Erich Walla, Alfons Wallis, Friedrich Wallisch, Christian Wallner, Heinrich Wallnöfer, Martin G. Wanko, Grete Wassertheurer, Karl Wawra, Lilli Weber-Wehle, Irmgard Webhofer, Joseph Wechsberg, Reinhard Wegerth, Hans Weigel, Helene Weilen, Meliande Weilguny, Hanns Weissenborn, Viktor Welhartizki, Josef Wenter, Christine Werner, Rudolf Weys, Erik Graf Wickenburg, Fritz Widhalm, Wieninger, Manfred, Karl Wiesinger, Herbert J. Wimmer, Juliane Windhager, Friedrich Winkelmüller, Josef Winkler, Daniel Wisser, Erna Wobik, Ernestine Wöber, Gertrude Wolf, Hugo Wolf, Nina Wostall-Wisselwitz, Michele Wrann, Franz Wunderer. Y Serafettin Yldiz Z Hilde Zaloscer, Herbert Zand, Arthur Zanker, Silvia Maria Zarbl, Hansjörg Zauner, Friedrich Christian Zauner, Roswitha Zauner, Helmut Zenker, Walter Zeleny, O.P. Zier, Marko Zink, Friderike Maria Zweig, Max Zweig, Stefan Zweig, Frank Zwillinger.
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Christoph Ransmayr: Cox oder Der Lauf der Zeit. Roman. S. Fischer Verlag : Frankfurt am Main 2016. 304 S.; geb.; Eur (A) 22,70. 978-3-10-082951-1. Autor Leseprobe Wird man einst das Jahr 2016 anstreichen und besonders markieren? So wie 1949 – das Jahr, in dem der erste Band von Hans Henny Jahnns Epopöe "Fluß ohne Ufer" erschien, an dem Jahnn, Urenkel eines Uhrmachers, fast vierzehn Jahre lang geschrieben hatte? So wie 1953 – als Albert Vigoleis Thelens "Die Insel des zweiten Gesichts" publiziert wurde? So wie 1962 – als der Wiener Malereiprofessor und Poet Albert Paris Gütersloh den Riesenroman "Sonne und Mond" veröffentlichte? So wie 1985 – als Marianne Fritz' "Dessen Sprache du nicht verstehst" wie ein Meteor einschlug in die Literaturszene? Was verbindet diese so unterschiedlich temperierten Extrem-Romane miteinander? Es ist: der Eigensinn. Was verbindet diese erratischen Prosablöcke, allesamt ausgezeichnet durch eine hochpersönliche wie durchrhythmisierte Sprache und durchwegs quer zu damaligen literarischen wie kulturellen Strömungen und Tendenzen stehend mit einem Roman des Spätherbstes 2016, mit Christoph Ransmayrs "Cox oder Der Lauf der Zeit"? Es ist: der Eigensinn. Der Eigensinn des Erzählers. Der Eigensinn des Erzählens. Der nur scheinbar abseitige Eigensinn des Stoffes. Denn auch Ransmayrs jüngster Prosaband steht durchgehend quer zu aktuellen literarischen wie kulturellen Gemengelagen, zu kurzatmigen Strömungen und hektischen Tendenzen wie zu literaturkritischen Forderungen des Tages. Der 1954 in Wels geborene, lange Jahre in Irland ansässige und seit geraumer Zeit wieder in Wien lebende Autor, der immer öfter öffentlich aus seinen Büchern vorträgt, geht mit diesem nahezu singbaren Roman zurück in die eigene Welt seiner Fiktionen. Gereist wurde immer schon in Ransmayr-Büchern; nun geht es ins 18. Jahrhundert und nach China. Erforschungen, Belastungen, Untergänge, Schrecken, Eis und Finsternisse, Einsamkeit und Vereinzelung und die Welt der Sprach-Konstruktionen en gros und en détail waren bis jetzt Ransmayrs Themen. Nun erweitert er diese dezidiert, auch dezidiert symbolisch, um Mechanik und Philosophisches, um Obsession und Vergänglichkeit, um Überzeitlichkeit und Mythisierung. Mit seiner Hauptfigur Alister Cox hat sich Ransmayr an eine tatsächliche Person der Historie angelehnt, an den englischen Uhrmacher James Cox, Besitzer der Firma Cox & Co. mit Niederlassungen in London, Manchester und Liverpool und einer Heerschar von Angestellten, 1723 geboren und um das Jahr 1800 gestorben. Dessen atemberaubend extravagante Uhrenmodelle, in Gestalt eines silbernen Schwans etwa, finden sich heutzutage in Museen in London, New York, St. Petersburg oder Peking. Bei Ransmayr, der seinen Protagonisten bereits durch einen anderen Vornamen verfremdet, wird, somit geht er einen weiteren Schritt hinein in die literarische Fantasie, Cox vom Kaiser von China, Qíanlóng (1711-1799), dem vierten Herrscher der Qing-Dynastie, nach Peking geladen (der reale Cox kam niemals nach China). Nicht jedoch, wie Alister Cox annimmt, um seine mechanischen Wunderuhren, mit denen er auf der "Sirius" anreist, dem Hofe zum Kauf zu offerieren. Sondern um ganz Neues, noch nie Dagewesenes zu konstruieren. Und dies macht Cox mit seinen ausgewählten Feinmechanikern erst in der Verbotenen Stadt, dann für viele Monate in der Sommerresidenz, wohin der Hof übersiedelt; auch diese Sommerstadt ist eine einzige Konstruktion, von Anfang an geplant als architektonisches Symbol, als gebautes sinnfälliges Zeichen der kaiserlichen Regentschaft. Am Ende steht – nach einem ersten Modell, bei dem Cox ein raffiniertes Silberschiff konstruiert – eine riesenhafte Uhr, ein Perpetuum mobile, angetrieben von Quecksilber, eine Uhr, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, einzig gültiger zeitloser Zeitmesser für einen zeitlosen Herrscher über alle Welten. Doch dieser Chronometer, der den Lauf der Zeit einfangen soll bis ins Unendliche und somit des Kaisers Leben und Wirken reflektieren, wird vom Herrscher nach kurzem Zögern nicht in Betrieb genommen. Was wie ein naiv-mimetischer pittoresker historischer Roman anmutet, ist genau dies dezidiert nicht. Denn Ransmayr ist seit der "Letzten Welt", jenem Roman, mit dem er vor knapp 30 Jahren die literarische Bühne endgültig eroberte, ein musikalischer Sprachzauberer, und er hat in "Cox" seinen Duktus nochmals gesteigert: ins Musikalische, in einen hypnotisch suggestiven Duktus, der nahezu durchgehend die direkte Rede scheut. Fragen, Gedanken, Skrupel, Hoffnungen, die Ängste ängstlicher Männer – der Kaiser lässt äußerst grausame Strafen exekutieren – und Beschreibungen der ausgefeilt hierarchischen Hofetikette werden in eine Sprache eingehüllt, die direkt für eine Rezitation coram publico geschrieben zu sein scheint. Immer wieder gibt es Anaphern, atembedingte Auslassungen, einen Auftakt, der sogleich angehalten wird und ein zweites Mal, ausführlicher, neuerlich einsetzt. Ein subtiles Spiel mit Symbolen und Gleichnissen ist dies: für die Zeit und den Lauf der Zeit, für Alpha und Omega, für die Kunst und die Ewigkeit. Alexander Kluy 15. November 2016 Originalbeitrag
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Karin Peschka: Watschenmann Roman. Salzburg: Otto Müller Verlag, 2014. 300 Seiten; gebunden; Euro 22,-; E-Book 17,90. ISBN: 978-3-7013-1220-7. Autorin Leseprobe Von der Schönheit der Sprachlosigkeit Um Karin Peschkas Watschenmann zu beschreiben, könnte man sich an die Hauptfigur halten, Heinrich, der als einer der wenigen Figuren mehr möchte als bloß zu überleben, der endlich den Krieg beendet wissen will, jenen Krieg, der 1954 nicht nur in der Topographie, nicht ‚nur‘ im Fehlen von Menschen seine Spuren hinterlassen hat, sondern in allen Menschen – wie in Canettis Blendung gibt es kaum jemanden der nicht verheert ist, der nicht seine Wunden in sich trägt. Jenen Krieg möchte er beendet wissen, der nie aufgehört hat zu sein, der in den Menschen weiterschwelt, und den auszuleben er ihnen helfen möchte, an ihm, dem „Watschenmann“. Man könnte also eine Rezension entlang des Lebens jenes jungen Mannes namens Heinrich schreiben, der nicht nur in der Lage ist sich in ein Tier zu verwandeln, ein Rabe wäre er gerne, ein Reptil wird er, um den Schmerzen zu entfliehen, sondern der auch mittels Mimikry seine Gegenüber spiegeln kann. Der von Dragan und Lydia aufgenommen wurde und von ihnen aus unerklärlichen Gründen beschützt wird – ein Rest Menschlichkeit vielleicht, die aber nicht altruistisch ist, die eher wie eine Selbstversicherung der eigenen Menschlichkeit zu funktionieren scheint. Heinrich, dessen Familiengeschichte nur selten angedeutet wird, Andeutungen, die Schlimmes befürchten lassen, die Erklärungen für sein Handeln anzubieten scheinen (ohne sie jemals auszusprechen), die die Zerstörtheit des Protagonisten erklären könnten, dies aber nie vollständig tun. Die Stadt, durch die Heinrich stolpert, in der das Zusammenleben von Dragan, Lydia und Heinrich sich abspielt, nicht ereignet, denn es ereignet sich nichts, zumindest nichts wesentliches und doch auch nichts ohne Bedeutung, in der das Leben aller Figuren eintönig dahin läuft und doch Tag für Tag ein Überlebenskampf ist, ist das Wien des Jahres 1954. Und das Wien des Jahres 1954 ist ebenso zerstört wie die Personen, die in ihm mehr existieren als leben, wie z.B. die „Pritschlerin“, der ihre zwei Kinder genommen wurden, nachdem sie sie durch den Krieg gebracht hatte, wie Lydia, die seit zehn Jahren auf jenen Schuster wartet, der ihr die Ehe versprochen hat, dann aber im Krieg verschollen ist, die sich die Haare bis zu seiner Rückkehr nicht schneidet und, trotz größter Not, weder die Werkzeuge noch die Materialien in der Werkstatt auch nur anzurühren wagt, wie „das Kummerl“, dessen Sohn auf Grund einer Behinderung am Spiegelgrund umgebracht wurde, und der selbst das KZ nur knapp überlebt hat, wie aber auch der ehemalige SS-ler, der Lichterl-Sigi genannt wird und Kerzen sammelt um zu überleben, der, wenn es sein muss, und es muss sein, diese auch aus Kirchen und von Friedhöfen stiehlt. Alle sind sie „Mörder und Opfer“, „ein jeder ist beides und alle tragen in sich weiter, was man ausmerzen muss.“ (S. 165), für alle ist der Zweite Weltkrieg, offiziell seit 9 Jahren beendet, noch präsent: für die Hauptfiguren Heinrich, Lydia und Dragan und die Nebenfiguren Helene, Paul, das Kummerl, die Maridi-Tant‘ etc., für die vielen, oft nur einmal auftauchenden Menschen in dem Buch, die Schlägertypen auf der Straße, die SpaziergeherInnen und WirtshausbesucherInnen. Immer noch „ist [er] in den Leuten, und ruht sich aus.“ (S. 55) Und so ist sowohl eine große Traurigkeit über der Stadt als auch ein tiefe, undefinierte Wut, und über diesen, oder auf Grund von diesen, eine tiefe Sprachlosigkeit, die gerade ob der Sprache der Erzählung noch deutlicher wird: Dort wo es sein muss schonungslos und direkt, fast lyrisch an anderen Stellen (und oft beides zugleich, scheinbarer Widerspruch), wird eine Welt vorgeführt, die zwar noch erkennbar, die aber ver-rückt im mehrfachen Wortsinn ist, eine Welt, in der die Menschen ihre Plätze nicht nur verloren haben, sondern auch vergessen haben, ob sie überhaupt jemals einen Platz hatten, eine Welt, in der die Menschen verrückt sein müssen, um mit Gesehenem und Erlebten, mit Ihrer Opfer- wie Täterschaft zurecht zu kommen. Und so ist auch Karin Peschkas Sprache ver-rückt, ist die Syntax an manchen Stellen eine zumindest ungewöhnliche und dabei immer eine wunderbar zu lesende. Die Sprachlosigkeit der Stadt, der Figuren, ist dabei kein Verstummen, denn dies bedeutete, dass ihnen die Fähigkeit zum Sprechen genommen wäre, das ist es aber nicht, alle könnten sie sprechen (und darum schreien sie und weinen und streiten lauthals), haben aber die Sprache nicht. Haben die Sprache nicht, obwohl „Worte wie Gesindel oder Mauthausen “ (S. 9), haben die Sprache nicht und leben daher auch mehr nebeneinander als miteinander. Man könnte also, wollte man über Karin Peschkas Watschenmann schreiben, sich an die Hauptfigur halten – und schweifte doch ab, zur Sprachlosigkeit zum Beispiel, die die Kulisse ist, der Hintergrund, aber auch eines der zentralen Themen des Textes. Man könnte aber auch von der Hoffnung sprechen, die vorhanden ist, in der Figur des GIs Elmer beispielsweise, die gerade soweit vorhanden ist, dass sie wahrnehmbar ist, und die Traurigkeit, indem sie sie mildert, zugleich stärker wirken lässt. Man könnte aber auch ganz andere Beobachtungen anstellen, zum Beispiel über den Aufbau des Textes, dessen Kapiteleinteilung den Monaten folgt, die mit nur scheinbar aus dem Text stammenden Zitaten eingeleitet werden. Kapitel, die weiter unterteilt sind, in kurze Unterkapitel, die oft nicht mehr als drei, vier Seiten umfassen und mit Überschriften versehen sind, die den Inhalt bereits (scheinbar) vorwegnehmen, mal deutlicher, mal verklausulierter: „Die Farbe verstaubt. Fleckiges Pastell. Lydias Zopf.“ (S. 159) Man könnte auch die Figurenkonstellation hervorheben und befragen, die für die Hauptfiguren fast immer eine Dreiheit zu sein scheint, Lydia – Heinrich – Dragan, Helene – Peter – Paul, später: Helene – Paul – Maridi-Tant‘, dann Lydia – Paul – Maridi-Tant‘ etc. Oder man könnte sich auf die Suche nach großen Vergleichen machen, die immer unangebracht scheinen und doch einen Text auch ‚adeln‘ können: Und so höre ich dort und da Marianne Fritz heraus oder Canetti oder vielleicht ein wenig Clarice Lispector (oder lese ich es hinein?). Man könnte noch vieles aus dem Text heraus und zugleich in denselben hinein lesen. Schon weil gute Texte immer eine große Bandbreite eröffnen und im Beschrieben-werden immer nur ausschnitt- und mangelhaft wiedergegeben werden können. Der Text Karin Peschkas ist ein solcher, ein guter Text, mehr noch als das, und als Debüt geradezu erstaunlich, und so sollte man sich nicht auf die Rezensionen anderer verlassen, sondern selber lesen. Was ich Ihnen hiermit ans Herz lege. Peter Clar 4. Dezember 2014 Originalbeitrag. Für die Rezensionen sind die jweiligen VerfasserInnen verantwortlich. Sie geben nicht notwendig die Meinung der Redaktion wieder.
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