logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   
Facebook Literaturhaus Wien Instagram Literaturhaus Wien

FÖRDERGEBER

Bundeskanzleramt

Wien Kultur

PARTNER/INNEN

Netzwerk Literaturhaeuser

mitSprache

arte Kulturpartner

traduki

Incentives

kopfgrafik mitte

Die Freiheit den Mund aufzumachen – Erich Frieds Erstveröffentlichungen als Spiegel eines Jahrhunderts - mit einem Tribut für Ilse Aichinger


Ausstellungsplakat, Gestaltung: Gerhard Spring

Buchcover Erich Fried They fight in the dark. The story of Austria's youth, based on actual facts London: Young Austria, o.J. [um 1940], Foto: Österreichische Exilbibliothek

21.11.2016 bis 23.02.2017

Der Lyriker, Prosaautor, Übersetzer und Journalist Erich Fried (1921–1988) hätte heuer mit Ilse Aichinger (1921–2016) seinen 95. Geburtstag feiern können. Sein Werk durchzieht mehr als ein halbes Jahrhundert und spiegelt in besonderer Weise die kritische Verpflichtung gegenüber seiner Zeit wider, die literarisch stets erneut um neue Ausdrucksformen und thematische Schwerpunktsetzungen rang.
Einen plastischen Eindruck von Frieds Engagement und literarischer Vielfalt über einen dezidiert einfachen, primär bildhaften Zugang zu geben, intendiert die Ausstellung, die im Rahmen der diesjährigen Internationalen Erich Fried Tage 2016 gezeigt wird: Den Betrachter allein durch die Präsentation der Cover von Frieds Erstveröffentlichungen auf eine politische und literarische Zeitreise einzuladen.
Schon der Beginn der Ausstellungstour wirft Fragen auf: Warum betitelt der 23-jährige, aus Wien stammende Englandexilant 1944 seine erste, übrigens vom Austrian P.E.N. geförderte Gedichtsammlung mit
Deutschland, lässt dann nach Kriegsende einen Band mit dem Titel Österreich folgen?
So haben Erich Frieds Veröffentlichungen bereits im Titel programmatische Aussagekraft, selbst wenn sie – wie der in Westdeutschland erschienene Erstlingsband – schmucklos, ja irritierend banal nur
Gedichte (1958) lauten.
Fried provoziert und polarisiert mit Gedichtbüchern wie
Höre, Israel! (1974) und So kam ich unter die Deutschen (1977), auch und gerade weil sie spannungsgeladen auf jüdisches Gebetsgut und Hölderlins Hyperion anspielen. Seine Titel der legendären Wagenbach-Quarthefte implizieren Reminiszenzen an Georg Heym, Rilke und erneut Hölderlin, während ein anderer Gedichtband illusionslos und Vietnam und heißt, was Martin Walser als Motto des betroffenen Jahrzehnts verortete.
Doch dem vermeintlich "durchgedrehten" Politdichter (so einmal ein Urteil der
FAZ) steht im Wagenbachschen Programm auch der Verfasser der schmucklos, ja irritierend banal genannten Liebesgedichte (1979) gegenüber.
Das vermeintlich letzte Bild der Ausstellung
Aufforderung zur Unruhe zeigt, wie es Fried nach und nach gelang, auch in das weit verbreitete und prinzipiell innovative Verlegerunternehmen "dtv sonderreihe" vorzudringen – natürlich als Autor, der sich eines nicht nehmen ließ: Die Freiheit den Mund aufzumachen.

Kurator/in: Volker Kaukoreit (Österreichische Nationalbibliothek), Tanja Gausterer (Literaturwissenschaftlerin)
Ausstellungsgestaltung:
Gerhard Spring (Wien)

In Kooperation mit der Internationalen Erich Fried Gesellschaft und mit freundlicher Unterstützung des Bundeskanzleramts.

Eröffnung: 19.11.2016, 19.00 Uhr

Ausstellungsdauer: Mo, 21.11.2016–23.02.2017

Öffnungszeiten: Mo–Do 9.00–17.00 Uhr



Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
Christine Lavant Ich bin maßlos in allem. Biographisches

(Wallstein Verlag 2023)

Di, 26.09.2023, 19.00 Uhr Erhellendes und inspirierendes biographisches Porträt der Dichterin...

Jonathan Coe Bournville

(Folio Verlag 2023)

Fr, 29.09.2023, 19.00 Uhr ¡außer Haus! Studio Molière, Liechtensteinstr. 37A 1090 Wien Eintritt...

Ausstellung
Die Erinnerung wohnt in allen Dingen – 30 Jahre Österreichische Exilbibliothek

13.09.2023 bis 01.02.2024 Aber keiner von uns Wird hier bleiben. Das letzte Wort Ist noch nicht...

Tipp
LOST & FOUND IN MOTION

Video-Rückschau auf die Kooperationsveranstaltungen von Literaturhaus Wien und Literaturhaus...

OUT NOW : flugschrift Nr. 43 von Mario Huber

Die 43. Ausgabe der flugschrift ist eine Zusammenstellung von Dialektgedichten des Autors und...